Im Rahmen der Feminismus-Reihe des Instituto Cervantes präsentieren wir ein spannendes Gespräch zwischen Elena Witzeck, Kulturredakteurin der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), und der Autorin Najat El Hachmi.
Wenige Stimmen haben so viel Autorität, über Feminismus und Identität zu sprechen wie Najat El Hachmi. In ihrem erzählerischen Universum, das sich auf Frauen konzentriert, reflektiert sie darüber, was es heute bedeutet, Feministin zu sein. In diesem Essay setzt sie sich für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Kulturen ein und warnt vor den Gefahren, den Feminismus anderen Anliegen unterzuordnen. Ein mutiges und notwendiges Manifest, das die vielen Fallen und Formen der Diskriminierung anprangert, denen Frauen noch immer ausgesetzt sind.
Die Romane der katalanischen Autorin spielen in einer Welt von Frauen, und ihr Feminismus basiert auf fundiertem Wissen und persönlichen Erfahrungen. In ihrem Essay Wir wollen die ganze Freiheit prangert sie die zahlreichen Fallen und Diskriminierungen an, denen Frauen ausgesetzt sind. Sie beschreibt die Herausforderungen, denen Migrantinnen in Europa begegnen. Zentrale Frage ist, warum es den „Töchtern“ muslimischer Einwanderer noch immer so schwerfällt, sich von patriarchalen Strukturen zu lösen, obwohl sie in einer modernen, demokratischen und gleichberechtigten Gesellschaft leben. Ein bedeutender Beitrag zum Verständnis und ein leidenschaftlicher Aufruf zur Befreiung der Frauen.
Najat El Hachmi wurde am 2. Juli 1979 in Nador geboren. Sie ist Migrantin und Tochter einer marokkanisch-muslimischen Familie. In 1987 zog sie nach Spanien, wo sie an der Universität Barcelona ihren Abschluss in Arabischer Philologie machte. Anschließend arbeitete sie als Beamtin in Granollers. Zudem war sie als Journalistin für Medien wie Catalunya Ràdio, La Vanguardia, La Ser, El País und andere tätig. Als Schriftstellerin erhielt sie 2008 den renommierten Preis Ramon Llull für ihren Roman Der letzte Patriarch, eine Geschichte über den Bruch mit jahrhundertealten Traditionen, insbesondere dem Patriarchat. Außerdem ist sie Autorin des 2004 veröffentlichten Essays Jo també sóc catalana, einer autobiografischen Reflexion über die Integration von Migranten in Katalonien im Hinblick auf Kultur, Sprache und Religion. Im Jahr 2021 gewann sie mit ihrem Roman Montags werden sie uns lieben den renommierten Premio Nadal.
Elena Witzeck ist Journalistin. Sie studierte Englische Philologie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Soziologie in Mainz und Salamanca und arbeitete in Lissabon für die deutsche Botschaft. Nach einem Volontariat in München war sie drei Jahre lang als freie Autorin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Deutsche Presse-Agentur (dpa) und andere tätig. Im Dezember 2017 trat sie der Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Allgemeine Zeitung in Frankfurt bei. Seit Juni 2024 ist sie Korrespondentin in Berlin für die Sonntagszeitung. Sie wurde mit dem Deutsch-Portugiesischen Journalistenpreis und dem Columbus-Autorenpreis ausgezeichnet.