Katharina Oguntoye in Zwickau
Auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der Miteinander, Zugewandtheit und positive Einstellungen gelebt werden, zählen die Geschichten aller. Erzählungen aller Menschen in Deutschland aus unterschiedlichen Kontexten eröffnen Horizonte. Diese Diversität ist ein Gewinn für uns alle.
So tragen die Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte und die Erzählung der Schwarzen Geschichte zu einer diverseren Erinnerungskultur bei: Der von Katharina Oguntoye gemeinsam mit May Ayim 1986 veröffentlichte Sammelband „Farbe bekennen - Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“ stellte einen Schlüsselmoment für die afrodeutsche Community und den intersektionalen Feminismus dar. Indem in deutschen Biographien wie z.B. die der Familie Diek oder die von Bayume Mohamed Husen die Lebenswirklichkeiten der in vielen kleinen deutschen Ortschaften wie Städten lebenden Schwarzen Menschen auch vor 1914 beschrieben werden, bringen die Autorinnen einen neuen Blickwinkel in die deutsche Geschichte ein. Mit der Lesung aus ihren Büchern wie auch im Gespräch kann Katharina Oguntoye drei Perspektiven einbringen: die ostdeutsche, die westdeutsche und die nigerianische – mehr als Farbe bekennend.
Katharina Oguntoye zu Gast in ihrer Geburtsstadt Zwickau im Gespräch mit Katharina Warda.